Schussel

Schussel
vergessliche Person

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Schüs|sel ['ʃʏsl̩], die; -, -n:
gewöhnlich tieferes, oben offenes Gefäß, besonders zum Auftragen und Aufbewahren von Speisen:
eine Schüssel aus Porzellan, Plastik; eine Schüssel voll Kartoffelbrei, mit Gemüse; ein Satz Schüsseln.
Syn.: Napf, Schale, Terrine.
Zus.: Glasschüssel, Kompottschüssel, Kristallschüssel, Salatschüssel, Suppenschüssel.

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Schụs|sel
I 〈m. 5 oder f. 21; umg.〉 hastiger, fahriger Mensch
II 〈f. 21; südostdt. u. ostmdt.〉 Schlitterbahn
[Intensivbildung zu Schuss]

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Schụs|sel, der; -s, - [wohl zu Schuss in der Bed. »übereilte, schnelle Bewegung«] (ugs., oft abwertend):
schusseliger Mensch:
pass doch auf, du S.!

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Schụ̈ssel,
 
Wolfgang, österreichischer Politiker, * Wien 7. 6. 1945; Jurist, Mitglied der ÖVP, seit 1979 Abgeordneter im Nationalrat, 1989-95 Wirtschaftsminister; wurde 1995 zum Bundesobmann der ÖVP gewählt. Schüssel war 1995-2000 Vizekanzler und Außenminister (in einer großen Koalition mit der SPÖ unter den Bundeskanzlern F. Vranitzky und V. Klima); in diesem Amt nahm er 1994 entscheidenden Einfluss auf den Beitritt Österreichs zur EU. Außerdem betrieb er (ergebnislos) die Aufgabe der bisherigen Neutralitätspolitik. Nach den Nationalratswahlen vom 3. 10. 1999, durch die die rechtspopulistische FPÖ unter J. Haider, knapp vor der ÖVP, erstmals zweitstärkste Partei wurde, erklärte Schüssel zunächst, mit der ÖVP in die Opposition zu gehen. Nach gescheiterten Verhandlungen mit der SPÖ zur Fortsetzung der »großen Koaltion« (17. 12. 1999-21. 1. 2000) nahm er ohne den offiziellen Auftrag des Bundespräsidenten Gespräche mit der FPÖ zur Regierungsbildung auf. Diese FPÖ-ÖVP-Koalition kam trotz Protesten aus dem In- und Ausland am 3./4. 2. 2000 zustande, sodass Schüssel am 4. 2. als Bundeskanzler vereidigt wurde. Schüssel betonte immer wieder, seine Ausländerpolitik sei bestimmt vom Bekenntnis zu »Toleranz und Offenheit«. Anfang Oktober 2000 erreichte er eine Einigung mit den USA zur Entschädigung ehemaliger NS-Zwangsarbeiter.

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1Schụs|sel, der; -s, - [wohl zu ↑Schuss in der Bed. „übereilte, schnelle Bewegung“] (ugs., oft abwertend): schusseliger Mensch: pass doch auf, du S.!; Die (= die Hosen) hat doch wieder dieser S. von Kessler versaubeutelt (Fallada, Mann 92).
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2Schụs|sel, die; -, -n: 1. (ugs. selten) schusselige weibliche Person. 2. (landsch.) Schusselbahn.

Universal-Lexikon. 2012.

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